Die Welt hält den Atem an und was tun wir?

Wir erfahren es immer wieder, häufig sogar tagtäglich, wie wichtig Gedanken sind und was sie bewirken. Auch medizinisch ist bekannt, dass sich unser Gefühlszustand unmittelbar auf die Produktion der weissen Blutkörperchen, der Polizei unseres Immunsystems, auswirkt. Momentan hält die Welt sprichwörtlich den Atem an: Vielleicht atmet die Welt gar auf und die Erde endlich einmal aus?

Es macht einen grossen Unterschied, ob wir uns in das Energiefeld der kollektiven Ängste und Desinformationen hineinziehen lassen oder ob wir mit selbstbewusster Liebe und mitfühlender Willenskraft, (LiebeWille*) die Zeichen der Zeit verstehen wollen. Es liegt in unserer Hand, uns selbst zu ermächtigen und mit Klarheit und Standfestigkeit das zu tun, was angebracht ist. Das Neuste 1x am Tag erfahren, das sollte doch ausreichen!? Wie wäre es, der Neigung zu widerstehen, die uns überflutenden Nachrichten permanent verfolgen zu müssen!?

Lenken wir stattdessen unsere Aufmerksamkeit bewusst auf das Vertrauen in die Entwicklung des Lebens, dann erwächst aus der inneren Quelle eine stille Sicherheit, die bereit ist, sich dem, was werden will, zu öffnen. Aus Erfahrung wissen wir, dass jede Krankheit und jede Krise eine Bedeutung für die Welt und jeden Einzelnen haben. Daraus erwachsen die Fragen nach dem »Wozu« und nach dem schöpferischen Potenzial der Zukunft, das in jedem Wandlungsmoment verborgen ist. Nutzen wir die Entschleunigung, um innezuhalten und Fragen zuzulassen, die das Herz berühren:

Welche Beziehung habe ich zu mir selbst und zu den einzelnen Menschen?
Welche Bedeutung hat für mich die menschheitliche Gemeinschaft und die erblühende Natur?
Welche Bedeutung hat jeder und jede von uns im komplexen Weltgeschehen?
Welche Prioritäten setzen wir?

Welche Veränderung sollte ergriffen werden?

Wie können wir die gesunden Kräfte verbreiten und ausstrahlen, die heilend in das grosse Ganze hineinleuchten?

Um die Hintergründe von Ereignissen besser zu verstehen, ist es notwendig, die unsichtbaren persönlichen und kollektiven Energiedynamiken, die allem Geschehen unterliegen, differenzierter zu charakterisieren und qualitativ zu unterscheiden. Dies ist die Kernkompetenz einer Seelenkultur, die ein Bewusstsein für das Ganze umfasst und Lichtpunkte ins Kollektiv setzt.

In der Psychoenergie-Therapie® (PSE) – einem spirituell-orientierten Entwicklungsweg – geht es um diese seelische Fähigkeit: Öffnen des Geistes, des Herzens und des Willens. Und sie sind mehr gefragt denn je. Deshalb brauchen wir gerade jetzt eine tragfähige, schöpferische Seelenkultur der Mitmenschlichkeit. Dazu gehört, sich selbst zu würdigen – was über das Ego hinausweist; man lernt, sich selbst zu lieben, dem Nächsten zuliebe. Daraus erwächst wiederum Solidarität und Mitgefühl für die Schwierigkeiten der anderen. Man befähigt sich selbst, aus der inneren Quelle heraus die Fakten wertfrei zu erkennen, zu überprüfen und das Wesentliche vom Unwesentlichen zu unterscheiden. In diesem Sinne ist die Seelenkultur eine schöpferisch-künstlerische Gestaltung des eigenen Lebens: Sie erhebt, beflügelt, ermutigt auch in schweren Momenten und verleiht der eigenen Wahl und Handlung Sinn.

Die Seele erhebt ihre Stimme und fordert den Einzelnen auf, Verantwortung für die eigene seelisch-geistige Entwicklung zu übernehmen. Dazu gehört, den Zugang zur eigenen Herzensintelligenz zu entwickeln: Ein neues Denken und ein neues Wollen, das die Klarheit der Gedanken mit Herzenswärme durchströmt und die Entschlusskraft mit dem eigenen Wesen erfüllt.

Für eine tragfähige Seelenkultur Verantwortung zu übernehmen, entscheidet über das schöpferische Potenzial der Zukunft! Vertrauen wir mutig auf die Kräfte der Mitmenschlichkeit. Würdigen wir die Erde unter unseren Füssen und den Himmel über uns. Daraus erwächst wahrhaftige Liebe zu sich selbst, zu den Mitmenschen, zur Menschheit, zum Planeten Erde und zur ganzen Schöpfung.

* Der Begriff «LiebeWille» wurde 1995 von Angelika U. Reuter im Rahmen ihrer Masterarbeit an der Antioch University Ohio/USA definiert.